Kaum ein Ort ist in Villach so geliebt wie das Maibachl in Warmbad. Wenn das warme Quellwasser aus dem Boden tritt, zieht es Menschen aus der ganzen Region an. Umso größer ist die Sorge, dass das Naturdenkmal durch geplante Hochwasserschutzmaßnahmen gefährdet sein könnte. Fachlich betrachtet ist diese Angst unbegründet.
Das Maibachl bleibt, wie es ist
Das Maibachl ist ein einzigartiges Naturphänomen. Die Thermalquelle beginnt nur bei Schneeschmelze oder starkem Regen zu sprudeln und versiegt wieder, wenn der Druck im Untergrund nachlässt. Diese natürliche Dynamik bleibt unverändert.
Die geplanten Maßnahmen betreffen ausschließlich den Warmbach und angrenzende Bereiche, die bei Unwettern regelmäßig überflutet werden. Ziel ist es, Keller, Wege und Parkflächen vor Schäden zu schützen. Die Quellbecken und das geothermische System werden dabei nicht angetastet. Fachleute bestätigen, dass das Thermalwasser unabhängig von den Oberflächenmaßnahmen austritt. Das Maibachl bleibt somit unberührt.
Hochwasserschutz ist keine Option, sondern Pflicht
Der Hochwasserschutz in Warmbad ist gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem österreichischen Wasserrechtsgesetz sind Behörden verpflichtet, Gefahren durch Hochwasser zu verhindern oder zu verringern.
Die Stadt Villach führt das Projekt im Auftrag des Landes Kärnten und der Wildbach- und Lawinenverbauung durch. Sie ist damit ausführende Stelle, nicht Initiatorin. Ohne diese Maßnahmen würden gesetzliche Verpflichtungen verletzt – und die Anrainer blieben ungeschützt.
Wenn Emotionen Fakten überlagern
Trotz klarer fachlicher Einschätzungen verbreiten einige Initiativen weiterhin die Behauptung, das Maibachl solle verbaut oder zerstört werden. Solche Darstellungen sind unbegründet und schüren unnötige Ängste.
In Wahrheit ist das Maibachl durch seinen Status als Naturdenkmal streng geschützt. Kein Bauvorhaben kann genehmigt werden, das die Quelle selbst beeinträchtigt. Wer also von „Zubetonieren“ oder „Ende des Maibachls“ spricht, betreibt Panikmache, nicht Aufklärung.
Politische Verantwortung bleibt bestehen
Politisch liegt die Verantwortung für Umwelt- und UVP-Verfahren in der Stadt bei Stadtrat Sascha Jabali von der Bewegung Verantwortung Erde. Er begleitet die umweltrechtlichen Verfahren und trägt auch die Verantwortung für die städtischen Genehmigungen.
Kritiker werfen ihm vor, sich öffentlich auf die Seite der Initiativen zu stellen, die das Projekt ablehnen, obwohl er als zuständiger Stadtrat die Verfahren mittragen muss. Verantwortung in der Umweltpolitik bedeutet, die Bevölkerung ehrlich zu informieren – nicht, sich hinter Stimmungen zu verstecken.
Vertrauen statt Angst
Das Maibachl bleibt ein Ort der Natur, der Ruhe und der Bewegung. Der Hochwasserschutz sorgt dafür, dass auch die Umgebung von Warmbad sicher bleibt.
Was es jetzt braucht, ist Vertrauen in die Fachleute, klare Kommunikation und weniger Angst vor falschen Bildern. Warmbad und das Maibachl gehören zusammen – und daran wird sich auch mit dem Hochwasserschutz nichts ändern.