Seit den 1990er-Jahren erstellt die Wirtschaftskammer Villach Konjunkturerhebungen. Sie gelten als äußerst präzise Einschätzungen der Situation. „Diese Daten sind exakter als jede Erhebung, die von Wirtschaftsforschungsinstituten gemacht werden“, sagte Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl heute, Mittwoch, bei der Präsentation der aktuellen Werte in den Räumlichkeiten des ehemaligen Parkhotels.
Die Ergebnisse für Villach sind hocherfreulich: So glauben gleich 86 Prozent der mehr als 300 Unternehmerinnen und Unternehmer, die an der Befragung teilgenommen haben, dass sich ihre Geschäfte im heurigen Jahr gleich (34 Prozent) oder sogar besser (52 Prozent) entwickeln werden. Nur 14 Prozent rechnen mit einem Minus. „Das ist ein Top-Wert“, sagte Villachs Wirtschaftkammer-Obmann Bernhard Plasounig.
Es herrscht Optimismus
Ein Blick auf den Langzeitvergleich zeigt, was Plasounig meint: Seit Beginn der Erhebungen vor mehr als 20 Jahren ist die Prognose für 2020 der zweitbeste Wert. Nur für 2017 waren die Händlerinnen und Händler noch eine Spur optimistischer (55 Prozent). Die meisten Werte der vergangenen Jahre lagen zwischen 30 und 45 Prozent. „Die aktuellen Zahlen decken sich mit meiner Wahrnehmung, dass in der Stadt unternehmerischer Optimismus herrscht“, sagte Plasounig am Rande der  Pressekonferenz.
Spannend ist auch der Rückblick. Bei der Umsatzentwicklung von 2018 auf 2019 gaben 53 Prozent ein Plus, 31 Prozent „keine Veränderung“ und nur 16 Prozent ein Minus an. „Auch diese Werte sind ausgezeichnet“, sagte  Präsident Mandl. Für Bürgermeister Günther Albel belegen diese Daten, dass der Villacher Weg der richtige sei, gemeinsam mit den  Unternehmerinnen und Unternehmern konstant an der Optimierung des Standortes Villach zu arbeiten: „Man sieht, wie sinnvoll es ist,  gemeinsame Ziele zu haben und an deren Erreichen zu arbeiten. Das werden wir auch in den kommenden Jahren so beibehalten. Es gibt noch genug für  uns alle zu tun, um Villach nachhaltig zu positionieren.“      
Sorgen des Handels
Die Wirtschaftskammer fragte bei ihren Mitgliedern auch ab, welche Sorgen sie plagen. Dabei wurden „Steuerentlastung“,  „Entbürokratisierung“ und „Senkung der Lohnnebenkosten“ am häufigsten genannt. „Die Steuerfragen müssen auf Bundesebene geregelt werden, zum Thema Entbürokratisierung sind wir bei den Bereichen, die von der Stadt Villach geregelt werden können, in konstantem Austausch. Wir haben das Gefühl, dass unsere Sorgen ernst genommen werden“, sagte Plasounig.  
Konjunkturerhebung, Villachs Wirtschaft (Befragung)
Umsatzentwicklung von 2018 auf 2019
 Verbesserung    53 Prozent
 gleichbleibend   31 Prozent
 Rückgang          16 Prozent
Erwartete Geschäftsentwicklung für 2020
 Verbesserung    52 Prozent
 gleichbleibend   34 Prozent
 Rückgang          14 Prozent
Sorgen der UnternehmerInnen (in dieser Reihenfolge)
 Steuerentlastung
 Lohnnebenkosten
 Entbürokratisierung
 Fachkräftemangel
 Klima/Umwelt
 Infrastruktur
 Quelle: „Konjunkturerhebung 2019, Villach“ (Wirtschaftskammer) 
 
 
 

 
 
 

 
 
